Sitzung des Ortschaftsrates am 28.09.2020

Ortschaftsrat besichtigt Wasserversorgung

Trockenheit wirkt sich aus / Erschließung einer neuen Quelle nicht ausgeschlossen

Der Kaltbrunner Ortschaftsrat traf sich zu einer Besichtigung der Wasserversorgung für den Ortsteil Kaltbrunn. Ortsvorsteher Maier begrüßte neben den Räten sowohl Bürgermeister Heinzelmann als auch Andreas Haag vom Bauhof, welcher die Wasserversorgung unter sich hat.

Maier wies zu Beginn auf eine Besonderheit des Ortsteiles im Bezug auf die Wasserversorgung hin. Abweichend als im Kernort von Schenkenzell besteht für das Kaltbrunner Trinkwassernetz nicht die Möglichkeit, auf eine Einspeisung durch die WKK (Wasserversorgung Kleine Kinzig) zurückzugreifen. Eine Rückfallebene in dieser Art gebe es nicht. Außerdem sei die Anzahl der Haushalte mit Eigenwasserversorgung im Außenbereich recht hoch, so Maier weiter.

Die erste Station führte die Anwesenden zum Quellsammelschacht auf die „Schlechthalde“. Dort werden zwei Quellen in einem erst vor einigen Jahren eingesetzten Kunststoffschacht gesammelt und dann weiter in den darunterliegenden Hochbehälter eingeleitet. Wie Wassermeister Andreas Haag berichtete, sei die Quellschüttung für Wittichen noch recht gut. Zwar merke man die Trockenheit und somit auch ein Rückgang, jedoch sei aktuell zumindest noch kein Grund zur Sorge gegeben. Weiter ergänzte er, dass der Verbrauch für den Bereich Wittichen und Vortal ca. 11-15 cbm am Tag beträgt. Die Schüttungen liegen aktuell für den Monat August bei der 1.Quelle bei 0,43 l/Sek. und bei der 2. Quelle bei 0,39 l/Sek.

Eine Besonderheit der Witticher Quellen ist, dass das aus den Quellen fließende Wasser lediglich durch einen mit Marmorkalk gefüllten Behälter fließt bzw. gefiltert wird (es findet sozusagen eine Aufhärtung statt) und anschließend schon für die Versorgung im Netz zur Verfügung steht. Weitere Maßnahmen zur Einhaltung der geforderten gesetzlichen Werte sind nicht notwendig.

Im Anschluss wurde der dazugehörige Hochbehälter im Bereich der „Schlechthalde“ besichtigt. Das aus dem Jahre 1962 stammende und in 2 Behälter unterteilte Gebäude fasst insgesamt 100cbm Trinkwasser. Sowohl der Wasser-/ als auch der Bürgermeister berichteten über einen Sanierungsbedarf an dem Bauwerk. Der Umfang sei beträchtlich, weil es bei vielen Komponenten im Hochbehälter selbst Erneuerungsbedarf gebe, da die gesetzlichen Bestimmungen sich kontinuierlich änderten bzw. verschärften. Da gehe es beispielweise um die Lüftung des Gebäudes aber auch um die Sammelbecken selbst.

Die nächste Station war dann im Kaltbrunner Tal, genauer gesagt am Hochbehälter Martinshof bzw. dessen Quelle oberhalb. Gespeist wird der Behälter von einer Quelle, die aktuell im August eine Schüttung von 0,29 Sekundenliter hervorbrachte. Gemessen an dem Verbrauch des Kaltbrunner Tals in Höhe von 15-20 cbm pro Tag, darf man sich hier durchaus Gedanken machen um eine Erhöhung der Zulaufmenge. Bereits vor gut 10 Jahren, so Haag, hat man in unmittelbarer Nähe nach einer 2. Quelle gesucht und diese auch ausgemessen und abgesteckt. Die Erschließung dieser und der Zuführung zum Hochbehälter werde man jetzt wieder verstärkt in Auge fassen müssen, sollte sich bei der jetzigen Quellschüttung keine nennenswerte Steigerung ergeben.

Im Hochbehälter Martinshof gebe es auch sanierungsbedarf. Die Nächste Maßnahme müsse sein, dass die Lüftung auf den aktuellen Stand gebracht wird, so der Wassermeister.

Der letzte Halt fand am Hochbehälter im „Gründle“, oberhalb der Wohnsiedlung Roßbergerhof statt. Dieser stellt in der Gesamtgemeinde das neuste Bauwerk dar, wurde er doch im Jahr 2000 grundlegend saniert. Die beiden Becken fassen 2x40cbm und werden vom Hochbehälter Martinshof bzw. dessen Quelle gespeist.

Nach der Besichtigung war man sich einig, dass eine regelmäßige Information aus dem Bereich der Wasserversorgung sinnvoll ist, um die anstehenden Maßnahmen im Fokus zu behalten. Ortsvorsteher Maier ergänzte, dass zudem die Eigenwasserversorger im Blick zu behalten sind. Auch dort könne es wegen Trockenheit oder Nichteinhaltung der gesetzlichen Werte bei der Wasserqualität schnell zu einem Engpass für einen Haushalt kommen. Hier ist es wichtig mit den Beteiligten in regelmäßigem Kontakt zu bleiben.

Für die umfangreichen Informationen und die für den Rundgang aufgebrachte Zeit durch Wassermeister Andreas Haag bedankte sich der Ortschaftsrat mit einem kleinen Präsent.

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