Aus den Reihen der Zuhörer ergaben sich keine Anfragen.
Zu diesem Tagesordnungspunkt erfolgte von Ortsvorsteher Maier ein Rückblick zur Baustelle entlang der L405.
Obwohl die Bauherrschafft das Regierungspräsidium Freiburg innehatte, fielen doch einige Punkte darunter, die es von kommunaler Seite zu regeln galt bzw. die ein kurzfristiges tätig werden erforderlich machten. So kamen letztendlich gut 40 Stunden Arbeitszeit des Ortsvorstehers zusammen, um sich den anfallenden Belangen anzunehmen.
Die im Vorfeld von der ausführenden Baufirma angefragte Versorgung mit Strom und Wasser aus dem Feuerwehrgerätehaus im Vortal wurde umgesetzt. So konnte der dauerhafte Betrieb eines Stromerzeugers auf dem Parkplatz beim Feuerwehrhaus umgangen werden, sicherlich auch zum Wohle der angrenzenden Bewohner. Die für die Bevölkerung und Bewohner des Ortsteils umfangreichste Zeit an Einschränkungen begann mit der Einrichtung der Vollsperrung nach dem Pfingstwochenende. Bereits am ersten Tag musste die Beschilderung in Richtung Wittichen mit einem Sackgassenzeichen ergänzt werden. Hintergrund waren mehrere Last-/ und Sattelzüge die sich Hoffnung auf eine Durchfahrt machten, jedoch jäh am Kloster mit der geringen Durchfahrtshöhe gestoppt wurden. In einem Fall nahm sich ein Anwohner eine Stunde Zeit und lief mit einem Sattelzug rückwärts die Strecke in Richtung Vortal zurück, denn gerade bei den unübersichtlichen Kurven, stellte das für den Fahrer und die anderen Verkehrsteilnehmer eine nicht unerhebliche Gefahr dar. Ebenfalls zu Beginn galt es mit den regelmäßigen Versorgern des Ortsteiles eine Lösung über den Fahrweg, zusammen mit der Bauleitung, zu finden. Die für den Ortsteil so wichtige Sozialstation wäre zeitlich in Schwierigkeiten geraten, wenn sie morgens und abends die Umleitung hätte nutzen müssen. Auch für die Mitarbeiter der Kläranlage, für ihre tägliche Kontroll- und Wartungstätigkeit sowie für die Post wurden Lösungen gesucht. Die Freihaltung eines Rettungsweges war ebenfalls eine zu regelnde Position. Alles konnte, dank eines kurzen Drahtes zur Bauleitung, geregelt werden. Letzterer, der Rettungsweg, wurde zum Glück innerhalb der Vollsperrung nie gebraucht. Über den weiteren Bauverlauf zeichnete sich ein gutes Verhältnis zwischen der Bauleitung und der Kommune ab. In fast täglichen Telefonaten oder persönlichen Treffen auf der Baustelle wurde dieses Vertrauensverhältnis untermauert. Auch zum Regierungspräsidium bestand guter Kontakt, Vorschläge konnten vorgebracht und dann auch umgesetzt werden. So gab es im Bereich der Beschilderung mehrfach Veränderungen, wie beispielsweise die Erhöhung der Anzahl der Sackgassenbeschilderung oder auch die Aufstellung von großen Vorwegweisern im Bereich Schenkenzell und Schömberg. Nachdem das große Bohrgerät im Bereich der Auffahrt Gallenbach/Dürrhof stand, zeichnete sich ziemlich schnell ab, dass der Hof des Gebäudes Vortal 117 zu einer stark frequentierten Wendefläche avancierte. Dass die Nutzung zum Wenden der Fahrzeuge seitens der Eigentümer zugelassen wurde, war keine Selbstverständlichkeit und entschärfte die Situation der Vollsperrung enorm. Der durch die Fahrzeuge stark in Mitleidenschaft beanspruchte Wendeplatz wurde nach einem Gespräch mit dem Regierungspräsidium und der Bauleitung zum Ende der Bautätigkeiten wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt. Im Bauverlauf zeichnete sich ab, dass die Bohrungen im Bereich des Stauwehrs etwas länger dauern würden. Hintergrund war der nicht tragfähige Untergrund im Randbereich zum Bach hin und ein größerer Defekt des Bohrgerätes, welcher umfangreiche Reparaturmaßnahmen mit sich brachte. Es folgte eine Verlängerung der Sperrung um 2 Wochen. Um hier alle Bewohner des Ortsteils zu informieren, wurde vom Ortsvorsteher ein Schreiben verfasst, welches zunächst auf den aktuellen Baufortschritt, aber auch auf die künftigen zwei Wochen einging. Um sicher zu gehen, dass alle Anwohner im Bilde sind, wurde es in Papierform in jeden Briefkasten geworfen. Zum Ende der Vollsperrung hin, als die Asphaltarbeiten im Bereich der Zufahrt Gallenbach/Dürrhof anstanden, musste für die oben genannten Versorger nochmals eine Änderung der Fahrtroute erfolgen. Durch die dankenswerte Zusage des Gallenbachhofes und des Haus Fürstenberg, konnte eine Strecke in den Ortsteil gefunden werden, welche auch als Rettungsweg zur Verfügung stand. Nach Beendigung der Vollsperrung muss sicherlich auch ein Punkt erwähnt werden, der gezeigt hat, dass eine Vielzahl von Kraftfahrzeugführern nicht in der Lage sind, Verkehrszeichen zu lesen und sozial eigentlich nicht geeignet sind am Straßenverkehr teilzunehmen. Dies betraf den überörtlichen Verkehr der immer wieder mit unverschämten Äußerungen, auch gegenüber von Anwohnern und Arbeitern auffiel, sowie zu Arbeitszeiten mit Hupkonzerten sich einen freien Weg verschaffen wollte, obwohl die Arbeiter durch Ihre ausführende Tätigkeit und die Tatsache der Vollsperrung definitiv im Recht waren. Die teilwiese, gelinde gesagt sehr schwachen Fahrfähigkeiten, taten ihr Übriges dazu.
Schlussendlich sollte der Rückblick auf die Baustelle auch genutzt werden, um einfach nochmals Danke zu sagen bei einer Vielzahl von Beteiligten:
Aus den Reihen des Ortschaftsrates kam die Feststellung, dass die Fahrbahn im Bereich des Stauwehrs durch die Baumaßnahmen an Breite eingebüßt hat. Dem ist tatsächlich so, sodass geplant ist, diesen Umstand in die nächste Verkehrsschau einzubringen und bereits vor der Kurve darauf hinzuweisen bzw. die Geschwindigkeit zu reduzieren. Als weiterer Punkt führte das Gremium die Leitplanke bachseits zwischen den Abzweigungen Wittichen und Kaltbrunn an. Der Sinn dieser sei, aufgrund des dahinterstehenden Geländers, definitiv nicht ersichtlich. Maier gab an, diesen Punkt nochmals mit dem RP Freiburg abzuklären und nachzuberichten.
Bei diesem Tagesordnungspunkt kam der aktuelle Sachstand zur Beweidung im Witticher Tal zur Sprache. Kurz gesagt: Der Zaunbau in Hinter-Wittichen wird nicht kommen, der aktuelle Bewirtschafter tritt krankheitsbedingt aus der Bewirtschaftung aus. Ein krankheitsbedingtes Ausscheiden ist sicherlich nichts, was man jemandem wünscht. Dennoch zeigte sich der Ortsvorsteher nicht glücklich über den Verlauf der letzten Jahre. Es wurden eine Vielzahl von Arbeitsstunden seitens der Bevölkerung in Hinter-Wittichen, dem LEV in Form von Frau Ebinger und von kommunaler Seite hineingesteckt. Es lagen alle Pläne für den Zaunbau auf dem Tisch, der Termin mit dem Zaunbauer stand mehrfach. Jedoch kam es nie zur Ausführung, was mit dem jetzigen Hintergrund besonders bedauerlich ist. Denn sowohl die Kosten, welche für den Beweider gar nicht angefallen wären als auch eine Ausstiegsklausel bei Krankheit war fix und fertig mit dem Landratsamt ausformuliert. Nun steht man ohne Zaun da, was die künftige Bewirtschaftersuche sicherlich nicht einfacher macht. Aber auch für die Bevölkerung ein professionell gebauter Zaun eine Erleichterung gewesen, denn die Vielzahl von Ausbrüchen der Tiere verbunden mit den Teils hohen Fressschäden und Verschmutzungen der Grundstücke, haben oftmals für ein starkes Spannungsfeld zwischen Eigentümern und Bewirtschafter gesorgt, verständlicherweise. Somit wäre es nach Aussage von OV Maier, unabhängig von der Krankheit des Bewirtschafters, unter den bereits genannten Bedingungen ohnehin nicht mehr so weiter gegangen. Das Ziel müsse es immer sein, voran zu kommen, sei es Infrastrukturell als auch bei der Bewirtschaftung selbst. Dies sei aber nicht mehr erkennbar gewesen. Der Dank geht an die Bewohner in Hinter-Wittichen, welche immer wieder durch ihre Mithilfe dafür gesorgt haben, dass der Weidebetrieb aufrechterhalten wird. Auch die im Frühjahr getätigte Maßnahme zur Offenhaltung, welche in einem ehrenamtlichen Arbeitseinsatz durchgeführt wurde, sei keinesfalls umsonst gewesen. Die Fläche habe sich gut entwickelt und kann bei einer künftigen Beweidung auch mit reingenommen werden.
Der aktuelle Ausblick sieht so aus, dass man in Abstimmung mit dem Landratsamt und dem LEV nach neuen Bewirtschaftern sucht. Im Oktober ist eine Gesprächsrunde geplant um eine Richtung für die neue Weidesaison zu haben. Fest steht, dass auch bei einem neuen Bewirtschafter wieder kommunales und bürgerschaftliches Engagement notwendig sein wird. Zudem ergänzte der Vorsitzende, dass die Nachpflege der Flächen wieder einen größeren Stellenwert bekommen muss um die Artenvielfalt zu erhalten und um für die Tiere eine qualitativ hochwertige Nahrungsgrundlage zur Verfügung zu stellen. Somit könnte es gelingen, dass mehr Futter abgefressen wird, was der Offenhaltung definitiv zugutekommt. Auch Bürgermeister Heinzelmann dankte der Bevölkerung sowie Frau Ebinger vom LEV und Ortsvorsteher Maier für ihre vielen Stunden Arbeit, die jedes Jahr hineingeflossen sind. Zudem zeigte er sich enttäuscht über die Kommunikationsform der Beendigung der Beweidung. Über Dritte habe man erfahren, dass der Zaunbau gestoppt wurde und dass es einen Rückzug der Beweidung aus dem Witticher Tal gibt. Aus dem Gremium heraus kam noch der Hinweis, dass das Thema Schadensregulierung teils sehr zäh war. Dieses sollte mit einem möglichen neuen Bewirtschafter bereits im Vorfeld angesprochen werden. Auch der Zustand der Tiere wurde angesprochen. Hier wäre es wünschenswert, dass sich diesbezüglich eine Verbesserung ergibt.
Zu Beginn dieses Punktes wollte der Vorsitzende zunächst eine grundsätzliche Haltung zu diesem Thema loswerden, da es -bedingt durch den Presseartikel der letzten Gemeinderatsitzung- sehr viele Rückmeldungen zum Thema Christbäume und deren Beleuchtung bzw. der Bezahlung des Stromes gab. Das Hauptaugenmerk muss neben den finanziellen Einsparungen auch auf dem des Gesamtverbrauches liegen. Selbst finanziell besser gestellte Kommunen beraten aktuell, wie sie Strom einsparen können. Denn die aktuelle Lage betrifft alle und deshalb müssen auch alle ihren Beitrag dazu leisten, den Verbrauch zu senken. Nur durch einen größeren finanziellen Spielraum lässt sich eine Knappheit als solches natürlich nicht verhindern. Vielmehr sollte es darum gehen, dass jede Kommune ihren Teil dazu beiträgt. Um es etwas greifbarer zu machen könnte ein Richtwert helfen, beispielsweise pro 1000 Einwohner sollten 10000kw/h oder 15000 kw/h eingespart werden, eingerechnet hier auch die umgerechneten Werte für Öl, Pellets und Gas.
Auf den Ortsteil Kaltbrunn bezogen sind die größten Verbraucher die Straßenbeleuchtung, die Heizungen im Witticher Rathaus und im ehemaligen Duschraum des Sportclubs Kaltbrunn im Roßbergerhof. Wichtige Infrastruktur wie beispielsweise die Wasserversorgung und die Kläranlagen können, zumindest nicht kurzfristig, durch Einsparungen im Betrieb effizienter ausgelegt werden.
Bezüglich der Heizungen gab es bereits vorab ein Treffen mit einem Elektriker, welcher die alte Heiztechnik im Rathaus (Nachtspeicheröfen) begutachtete. Der Gedanke von Ortsvorsteher Maier ist der, dass diese alten Öfen durch modernere Infrarotheizkörper ersetzt werden. Denn in vielen Räumen dienen die Heizungen oftmals dazu, den Frostschutz zu übernehmen. Für das dauerhaft vermietete Büro sind sie ebenfalls zu große Stromfresser, da sie aufgrund ihrer langen Vorheizzeit über den ganzen Winter in Betrieb bleiben müssen, um den Arbeitsplatz warm zu halten, auch wenn immer wieder zwischendurch das Büro nicht genutzt wird. Auch im Sitzungssaal im Rathaus wäre eine effizientere und vor allem schnellere Heiztechnik von Vorteil. Bei kurzfristig anberaumten Besprechungen ist es mit der Nachtspeichertechnik nicht möglich, den Raum auf eine vertretbare Temperatur zu bringen. Außerdem ist bei Verlassen des Raumes der Heizköroper wieder sofort aus. Ebenso spielt das Alter der Öfen eine entscheidende Rolle. So sind die Öfen im Archiv beispielsweise noch aus einer Zeit, in der asbesthaltiges Material verbaut wurde. Zudem laufen die Gebläse derart schwer, dass der Verbrauch in die Höhe steigt, ohne ein Nutzen davon zu haben. Dies trifft auch auf den Verbrauch im ehemaligen Duschraum zu. Dort würde ein neuer Frostwächter reichen um ein Einfrieren der Leitungen zu verhindern. Aktuell arbeitet dort ein alter Nachtspeicherofen, welcher äußerst ineffizient den Frost aus dem Raum fernhält. Es liege aktuell noch kein Angebot vor, jedoch werde je nach Verfügbarkeit ein schneller Austausch präferiert. Diese Maßnahme wäre dann auch für die Zukunft als dauerhafte Einsparmaßnahme geeignet um den Stromverbrauch als Ganzes zu senken. Die Amortisationszeit dürfte nach ersten Schätzungen äußerst kurz sein. Das Thema Straßenbeleuchtung wurde ausgiebig diskutiert. Eine Reduzierung wurde befürwortet, selbst ein komplettes abschalten wurde zur Diskussion gestellt. Diese Reduzierung könnte abends ab 22.00 Uhr sein und morgens eine spätere Einschaltzeit mit sich bringen, etwa ab 06:00 Uhr, damit die Schüler, die auf den ersten Bus gehen bereits eine Beleuchtung haben. Auch eine Anpassung des Dämmerungsschalters wurde angesprochen. Anhand der vorhandenen Stromverbräuche konnte beispielhaft dargelegt werden, was eine LED-Straßenleuchte im Vergleich zu einer alten Überspannungsleuchte verbraucht, Die Unterscheide waren beträchtlich, weshalb auch hier eine Umrüstung forciert werden sollte. Zur Sprache kam auch durch eine Wortmeldung aus dem Gremium der Einsatz von autark versorgenden Straßenleuchten. Diese produzieren tagsüber über eine Solarpaneele den Strom den sie nachts wieder aus dem Speicher abgeben. Eine Zuleitung ist nicht erforderlich, was für geringe Installationskosten sorgen würde. OV Maier könnte sich den Einsatz dieser gerade im Außenbereich vorstellen, wo umfangreiche Anschlussarbeiten notwendig wären. Er sicherte zu, sich in diesem Bereich kundig zu machen, wie dort aktuell der Stand der Technik ist und wo die Kosten liegen.
Bürgermeister Heinzelmann ergänzte zu diesem Tagesordnungspunkt, dass er die Gemeinde als Vorbild sieht um Energie zu sparen. Die Überprüfung der alten Heizungen begrüßte er und zeigte sich zuversichtlich, dass hier eine effiziente Lösung gefunden werden kann.
Nach kurzer Einleitung von Ortsvorsteher Maier übergab er das Wort an Bürgermeister Heinzelmann. Dieser schilderte zunächst die zeitliche Dringlichkeit von zur Verfügung stehendem Wohnraum, weshalb er nochmals die Anmietung eines Gebäudes im Vortal durch die Gemeinde begründete. Hier würde die Möglichkeit bestehen, aufgrund der baulichen Gegebenheiten eine Aufteilung des Gebäudes in zwei Wohnungen zu erreichen. Des Weiteren stehe auch noch eine Wohnung im gemeindeeigenen Gebäude im Roßbergerhof zu Verfügung. Auch sei mittlerweile klar, dass von privater Seite aus, das ehemalige Gasthaus Klösterle im Witticher Tal für die Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung stehen würde. Aufgrund des großen Gebäudes bestünde hier die Möglichkeit, eine größere Anzahl unterzubringen. Der eingeschlagene Weg der Verwaltung wurde vom Gremium unterstützt. Ortsvorsteher Maier sah bei einer gut ausgelasteten Belegung des ehemaligen Klösterle und der zur Verfügung stehenden Wohnungen durchaus auch Herausforderungen für einen kleinen Ortsteil wie Kaltbrunn. Er werde versuchen, durch einen kurzen Draht zu den Flüchtlingen und im Umkehrschluss zu der Bevölkerung, ein gutes Miteinander herzustellen.