In diesem Tagesordnungspunkt wurden aus der Bevölkerung nachfolgende Themen angesprochen:
Nachdem in Spitzenzeiten über 60 Personen in der ehemaligen Fachklinik Wittichen gemeldet waren, steht aktuell der Auszug der letzten Bewohner an. Wie im Asylverfahren üblich, folgt nach dieser ersten Zeit (6 Monate) die Anschlussunterbringung. Rückblickend kann gesagt werden, dass die Unterbringung als Solches für unseren kleinen Ort zu keinen nennenswerten Problemen geführt hat. Trotz der starken Belegung lief es einigermaßen gut und reibungslos. Die größten Missstände die vom Ortsvorsteher aufgeführt werden, sind die teils katastrophalen Zustände der Fahrzeuge einschließlich mangelndem Versicherungsschutz. Hier wurden in einigen polizeilichen Kontrollen auch Fahrzeuge beanstandet oder ganz aus dem Verkehr gezogen. In der Anfangszeit traten vermehrt die Kinder an den Haustüren im Ort auf und bettelten. Dies ebbte mit der Zeit ab, auch weil der Kontakt über das Landratsamt und die zuständige Dolmetscherin gesucht wurde. Ein großes Problemfeld war das Thema Müll. Zum einen wurde, nicht nur durch den Vorsitzenden selbst, im Bach Richtung Vortal vermehrt Abfall aller Art festgestellt. Hier möchte das Landratsamt noch eine Säuberung des Baches durchführen, hierbei hat OV Maier seine Unterstützung angeboten. Zum anderen war die Thematik mit der Witticher Kläranlage. Da ohnehin regelmäßiger Austausch mit den Fachkräften für die Kläranlage besteht, wurde auch von dort eine massive Zunahme von Fremdkörpern im Abwasser (bspw. Zahnbürsten, Kunststoffverpackungen, Essensreste etc.) mitgeteilt. Die zwei Auslösungen der im Haus eingebauten Brandmeldeanlage waren jeweils berechtigt, auch wenn sie von den Bewohnern selbst verschuldet waren und es glücklicherweise zu keinem Schadenseintritt kam. Besonders hervorheben ist der gute Kontakt zum Leiter der Ausländerbehörde des LRA Rottweil, Herr Lehotkay, mit dem in regelmäßigen Abständen sehr niederschwellig Kontakt bestand bzw. auch immer noch besteht. Dies möchte der Ortsvorsteher auch in Zukunft so beibehalten. Ein Ausblick wie es weiter geht, ist äußerst schwierig. Nach ersten Einschätzungen dürfte sich die Belegung über den Sommer in Grenzen halten, wie der Zustrom Richtung Herbst/Winter wird, bleibt abzuwarten.
Ortsvorsteher Maier gab einen Rückblick zum Projekt Zaunbau im Witticher Tal. Für ihn war der ganze Arbeitseinsatz ein Leuchtturmprojekt der Dorfgemeinschaft und der Zusammenarbeit, da alle Mitwirkenden voller Herzblut bei der Sache dabei waren. Man muss auch bedenken, dass keiner der Mitarbeitenden als Grundstückseigentümer fungierte – sondern hier das Offenhalten der Landschaft für das Gemeinwohl im Vordergrund stand. Nachdem bereits über den Winter Ertüchtigungsarbeiten an einem Wirtschaftsweg sowie das Aufsägen der Zauntrasse durchgeführt wurden, stand im Frühjahr noch die Vertragsunterzeichnung des neuen Bewirtschafters an. Diese gestaltete sich nicht unbedingt einfach, zumal auch seitens des Ortsvorstehers eine Vielzahl an Zusagen u.a. der Arbeitsleistung gemacht werden musste, um überhaupt eine Bewirtschaftung möglich zu machen. Diese Zugeständnisse waren aus Maiers Sicht allerdings alternativlos, um die Offenhaltung und somit die Lebensqualität zu erhalten. Nur durch die herausragende Unterstützung der Bevölkerung sei dies möglich gewesen, denn das was im Vorfeld als Arbeit in den Ring geworfen wurde, war durchaus eine Herausforderung. Knapp 20 Hektar Fläche wurden eingezäunt und das in äußerst anspruchsvollem Gelände samt Untergrund. 28 Kilometer Litze, über 1000 Pfosten, 4000 Isolatoren sind die beeindruckenden Mengen an Material, die verarbeitet wurden. Dabei fielen über 400 Arbeitsstunden an. Der Zaun ist durchgehend 5-Litzig, 1,20m hoch und braucht sich von der Qualität her definitiv nicht verstecken. Der Spitzenwert an Spannung lag bei 9300 Volt, das war nahezu an der Höchstleistung des Weidezaungerätes. Der Rückbau des Altzaunes vom vorherigen Bewirtschafter stellte auch noch eine nicht unerhebliche zeitliche Mehrbelastung dar, auf die man gut hätte verzichten können. Der aktuelle Bewirtschafter zeigte sich mehr als zufrieden mit dem Geleisteten und auch der Verlauf der bisherigen Weidesaison ist hervorragend. Nach wie vor steht die Bevölkerung unterstützend zur Seite, sei es bei Ausmäh- oder kleineren Reparaturarbeiten. Zudem ist es von Vorteil, dass man neben den beiden Steckdosen am Trafohäuschen in Hinter-Wittichen auch noch von zwei Privathaushalten Strom beziehe, um eine gute Hütesicherheit zu garantieren und somit auf anfällige Solargeräte verzichten kann. Eine Fläche im Wüstenbach und in Hinter-Wittichen soll für dieses Jahr noch mit einem Netz eingezäunt werden, ehe über den Winter auch dort die Arbeit mit dem Aufbau eines Festzaunes weiter gehen könnte .Maier betonte, dass die Struktur in der aktuell gearbeitet werde, für ihn durchaus in eine Vereinsstruktur übertragbar sei. Die Gründung eines Heimat- und Landschaftsverein werde er weiter forcieren. Die Arbeit der Dorfgemeinschaft hat Frau Ebinger vom LEV dazu bewegt, Kontakt mit dem DVL (Deutscher Verband für Landschaftspflege) aufzunehmen und eine Bewerbung abzugeben. Nämlich für den alljährlich stattfindenden Landschaftspflegepreis. Dieser wird im Herbst in Potsdam vergeben. Maier habe der Bewerbung zugestimmt und sehe darin auch ein Zeichen der Wertschätzung. Abschließend bedankte er sich für die herausragende Arbeitsleistung aller Beteiligten, das gute Miteinander der teilweise bis zu 15 Helfer bei einem Arbeitseinsatz, sowie der Bevölkerung, die voll hinter dem Projekt steht und die Arbeitskräfte auch immer wieder gut verköstigt haben. Bei einem gemeinsamen Vesper sollen sich alle Helfer und Beteiligten in nächster Zeit mal noch treffen um in gemütlicher Runde die Arbeit Revue passieren zu lassen. Wer Lust hat der Arbeitsgruppe beizutreten oder weitergehende Informationen wünscht, darf sich gerne mit Ortsvorsteher Maier in Verbindung setzen. Bürgermeister Heinzelmann bedankte sich auch im Namen der Gemeinde bei allen Helfern für die vielseitige und umfangreiche Arbeit und würdigte das Engagement von Ortsvorsteher Maier.
Die Freiwillige Feuerwehr Abt. Kaltbrunn hat im Frühjahr ihre Aktionen zur Gewinnung von weiteren Einsatzkräften durchgeführt. Nachdem der Flyer gestaltet und gedruckt war, ging es an das sogenannte „Klinkenputzen“ durch den Ort. Bei allen potentiellen Einsatzkräften wurde persönlich vorbeigeschaut und das Gespräch gesucht. Mit der Aushändigung des Flyers erfolgte auch zugleich die Einladung zu einem Informationsabend Ende März 2023 im Feuerwehrgerätehaus. Dort trafen ein Dutzend Interessierte auf verschiedene Stationen, die die Feuerwehrtätigkeiten näher erläutern sollten. Schlussendlich kann man sagen, hat sich der Aufwand gelohnt. Zur Anprobe der Einsatzuniformen waren stattliche sieben neue Einsatzkräfte anwesend. Durch die Verpflichtung von Sebastian Schmieder im Frühjahr, welcher mittlerweile seine Grundausbildung erfolgreich absolviert hat, können für dieses Jahr bisher acht Neuzugänge verzeichnet werden. Sobald die Einsatzkleidung eingetroffen ist, kann die Integration in den Übungsdienst und in gewisse Einsatzlagen erfolgen. Ganz abgeschlossen ist die Personalgewinnung trotzdem noch nicht. Nach wie vor wird versucht, durch erneute Gesprächsaufnahme den Personalkörper weiter zu verstärken. Zudem folgt aktuell noch die Werbeaktion für die Jugendfeuerwehr. Auch diese Schiene soll bedient werden, um frühzeitig für die Wichtigkeit der Feuerwehr zu werben und um später einen einfacheren Übergang in die Einsatzabteilung zu ermöglichen. Auch interne Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen stehen an, um den Einsatzwert der Abteilung weiter voran zu bringen. Ortsvorsteher Maier möchte sich bei allen, die zu diesem aus seiner Sicht sehr großen Erfolg beigetragen haben, recht herzlich bedanken. Auch natürlich bei denen, die sich bereit erklärt haben, die Feuerwehr zu unterstützen. Es geht um die Sicherheit aller, die hier bei uns in der Gemeinde wohnen, aber auch für die angrenzenden Gemarkungen, bei denen wir unterstützend mit alarmiert werden. Für einen Teilort ist es diese Anzahl an Einsatzkräften bemerkenswert und zeigt auch den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft. Ein Dankeschön gilt auch allen, die beim „Klinkenputzen“ ein offenes Ohr hatten. Es gab viele freundliche und teils ausgiebige Gespräche zum Thema rund um die Feuerwehr. In der Sitzung selbst konnte OV Maier noch einen weiteren Neuzugang bekannt geben. Ein relativ neu zugezogener Bürger aus Kaltbrunn, welcher bereits die Grundausbildung zum Feuerwehrmann innehat, hat sich ebenfalls zur Übernahme dieser ehrenamtlichen Tätigkeit bereiterklärt. Er wäre dann Neuzugang Nummer neun in diesem Jahr für die Abt. Kaltbrunn.
Der Vorsitzende ging kurz auf die aktuelle Situation zum Bestand des Fuhrparkes der Abteilung Kaltbrunn ein, da dieses Thema für sehr viel Rückfragen und Gesprächsbedarf aus der Bevölkerung gesorgt hat. In der Abteilungsversammlung im Frühjahr wurde seitens des Gesamtkommandanten vorgeschlagen, dass das Tragkraftspritzehnfahrzeug (TSF) der Abt. Kaltbrunn nach Schenkenzell verlegt werden soll um dort eine andere Fahrzeugstruktur zu ermöglichen. Bereits in der Versammlung hat sich der Ortsvorsteher gegen die Verlegung ausgesprochen, da sie u.a. der aktuellen Personalgewinnungsmaßnahme widerspricht. Außerdem sorgte die Ankündigung in der Versammlung für Unmut in der Einsatzabteilung. Nach einigen Gesprächen kann der Verbleib des Fahrzeuges am Standort Kaltbrunn mitgeteilt werden.
Hier gab Maier bekannt, dass der gestellte Antrag über das LEADER-Regionalbudget positiven beschieden wurde. Der mobile Häcksler zur Landschaftsoffenhaltung wurde am Tag der Sitzung bestellt. Der Zuschuss betrug 80% von den förderfähigen Nettokosten, dies waren knapp 14.000€. Sobald das Gerät zur Verfügung steht, wird nachberichtet. Damit wird die Arbeitsleistung im Zusammenhang mit der Offenhaltung der Landschaft weiter unterstützt und gestärkt. Die Lieferzeit liege aktuell laut Hersteller bei 4-6 Wochen. Ein herzliches Dankeschön an die LEADER-Aktionsgruppe Mittlerer Schwarzwald für die Unterstützung und Förderung des Projektes!