Sitzung des Ortschaftsrates am 06.11. 2023

Niederschrift zu Sitzung des Ortschaftsrates am 06.11.2023

1. Bürgerfrageviertelstunde

Aus den Reihen der anwesenden Bürger gab es nachfolgende Anfragen:

  • Das Thema Straßenbeleuchtung wurde auch in Bezug auf TOP 2 in die Runde eingebracht. Dabei kam zur Sprache, dass eine Verlängerung der Brenndauer befürwortet wird.
  • Ein Bürger bat um Erstellung eines Schildes im Bereich des Witticher Klosters, das neben Informationen zum Ort und Kloster selbst, auch Informationen zum Kloster-Museum, dessen Öffnungszeiten und Möglichkeiten zur Führung beinhaltet. Der Vorsitzende nahm diesen Vorschlag gerne auf und sicherte zu, in Abstimmung mit der Verwaltung und der Kirche einen Vorschlag zu erarbeiten.
  • Eine weitere Anfrage betraf den Bewuchs mit Hecken hinter dem Witticher Rathaus und dem ehemaligen Turbinenhäuschen neben dem Kloster-Museum. Maier gab an, dass das Thema Landschaftsoffenhaltung in den letzten Jahren auch um das Kloster stetig vorangetrieben wurde und auch weiter vorangetrieben wird. Da nahezu alle Arbeitseinsätze mit freiwilligen Helfern geschehen, müsse die Arbeitsbelastung immer im Auge behalten werden. Auch der weitere Zaunbau im Witticher Tal werde dieses Jahr wieder einen nicht unerheblichen Zeitfaktor einnehmen. Trotzdem werde man versuchen, zumindest einen Teil der Flächen außerhalb der Vegetationszeit bis Ende Februar auf den Stock zu setzen. Auch für das Witticher Rathaus wäre es ein Gewinn, ergänzte der Vorsitzende.
  • Ein Bürger interessierte sich für die weitere Nutzung des ehemaligen Büros des Forstrevierleiters Schenkenzell, Ulrich Wieland. Hier gab Maier an, dass die weitere Nutzung in der heutigen Sitzung Teil eines TOP im nichtöffentlichen Teil ist. Man habe sich Gedanken gemacht, wie eine Weiternutzung aussehen könnte.

2. Straßenbeleuchtung Kaltbrunn – Schaltzeiten 2024

In diesem Tagesordnungspunkt stand die Anpassung der Schaltzeiten für die Straßenbeleuchtung ab dem kommenden Januar 2024 zur Diskussion. Ortsvorsteher Maier erinnerte nochmals an den Grund für die Verringerung der Brenndauer – nämlich die massive Erhöhung der Energiekosten. In Wittichen lag die Abschaltung bereits bei 22:00 Uhr, im Ortsteil Kaltbrunn und im Vortal bei 0:00 Uhr. Einschaltzeit am Morgen war jeweils einheitlich um 05:00 Uhr. Weiter führte der Vorsitzende aus, dass ein großer Teil der Straßenbeleuchtung noch nicht in sparsamerer LED-Technik ausgeführt ist. Einige Überspannungsleuchten der älteren Baujahre haben über 100 Watt Leistung, die stärkste sogar 250 Watt. Die Umrüstung soll in den nächsten Jahren vorangetrieben werden, nicht zuletzt da auch einige Leuchten an Privathäusern zur Befestigung angebracht sind. Dies sei definitiv nicht mehr zeitgemäß, zumal auch bspw. bei Sturm Geräusche bis ins Gebäudeinnere wahrnehmbar sind, da sich die Schwingungen übertragen.
Allerdings gilt es zu Bedenken, dass für die bisherigen Überspannungsleuchten ersatzweise ein neuer Mast gesetzt werden muss, was die Kosten für einen Austausch nach oben treibt. In diesem Zusammenhang bat ein Ratsmitglied um Überprüfung der Standorte der Leuchten und deren Anzahl. Dies kann zu gegebener Zeit sicherlich mit in die Planungen aufgenommen werden und sei ein guter Hinweis, ergänzte Maier.
Über das aktuelle Jahr hinweg war das Thema Straßenbeleuchtung in regelmäßigen Abständen im Ortsteil präsent. Eine Verlängerung der Brenndauer wurde seitens der Bürgerschaft immer wieder thematisiert. Gerade in Wittichen im Bereich des Klosters, wurde auf die Notwendigkeit einer länger brennenden Beleuchtung hingewiesen. Nicht zuletzt diene eine Straßenbeleuchtung auch dem Sicherheitsgefühl der Bewohner und kann präventiv helfen, Straftaten zu verhindern.

Der Schenkenzeller Gemeinderat beschloss bereits in einer der vergangenen Sitzungen die Brenndauer der Straßenbeleuchtung wieder zu verlängern. Ein komplettes Durchbrennenlassen der Beleuchtung, analog zum Hauptort Schenkenzell, wurde vom Ortschaftsrat nicht befürwortet.

Maier stellte zunächst noch die verschiedenen Bereiche der insgesamt 33 Leuchten im Ortsteil vor, wobei eine Leuchte -sie befindet sich im Heubach- eine separate Schaltung hat. Sie sind in 5 Schaltbereiche aufgeteilt: Kaltbrunn-Roßbergerhof, Kaltbrunn-Hinter-Kaltbrunn, Vortal, Wittichen-Kloster und Wittichen-Jägerhaus. Grundsätzlich würde die Möglichkeit bestehen, jeden Bereich einzeln anzusteuern. Ortsvorsteher Maier plädierte dafür, einheitliche Schaltzeiten zu programmieren, was das Gremium ebenso befürwortete. Bei den Zeiten für die Nachtabschaltung brachte Maier einen Vorschlag an den Ratstisch, der in Freitag- und Samstagnächten eine verlängerte Brenndauer durch unterschiedliche Programmierung möglich machen sollte. Nach Rücksprache mit dem Energieversorger seien alle Schaltstationen technisch dazu in der Lage, eine einzelne Schaltung der Wochentage zu ermöglichen. Ein Mitglied aus dem Gremium wollte noch wissen, wie viel Einsparung die aktuelle Änderung der Schaltzeiten gebracht hat bzw. bringen werde. Hier lagen dem Ortsvorsteher noch keine Zahlen vor, er werde sich aber darum kümmern. In diesem Zusammenhang gab er allerdings zu bedenken, dass auch für die Umprogrammierung jedes Mal Kosten anfallen. Dies gilt es gegenzurechnen.

Einstimmig beschloss das Gremium, einheitlich in allen fünf Schaltbereichen von Sonntag- bis Donnerstagnacht die Abschaltzeit zwischen 00.00 Uhr und 05:00 Uhr festzulegen, an den Freitag- und Samstagnächsten zwischen 01:30 Uhr und 05.00 Uhr.

3. Weidebegang 2023 – Rückblick

Auch in diesem Jahr fand zum Ende der Weide- und Bewirtschaftungssaison der Begang über die Flächen im Ortsteil Kaltbrunn statt. Mit dabei waren neben Vertretern vom Landratsamt, dem LEV, den Bewirtschaftern und Eigentümern auch Bürgermeister Heinzelmann und Ortsvorsteher Maier. In einem Rückblick informierte Maier die anwesenden Ortschaftsräte und Zuhörer über das abgelaufene Jahr.
Beginn war auf dem Roßberg, wo Gerold Wein in den Räumlichkeiten des ehemaligen St. Georgsritter zu einer Gesprächs- und Diskussionsrunde einlud, die sich mit den aktuellen Problemstellungen des Weidejahres befasste. Der größte Punkt -seit Jahrzehnten kann man sagen- ist die Verwertung des anfallenden Grünschnittes. Hier wurden zwei Ansätze thematisiert. Gerold Wein brachte den sogenannten Biomeiler ins Spiel. Dieser wird u.a. aus Grünschnitt, vermischt mit Mist, Hackschnitzel und Laub zu einem großen Haufen aufgeschüttet. Als seitliche Begrenzung dient beispielsweise ein Baustahlmatte. Dabei wird zuvor eine Heizschlange bspw. aus Kupferrohren ins Innere eingebracht. Durch den natürlichen Zersetzungsprozess entsteht bekanntlich Wärme, welche sich dann auf die durchführende Wasserleitung auswirkt und diese auf eine gewisse Temperatur erwärmt. Durch eine Umwälzpumpe wird das gewonnene Warmwasser stetig dem Heizkreislauf zugeführt. Beim Termin brachte der Biomeiler immerhin eine Temperatur von ca. 35°C in den Rücklauf. Möglich sind bis zu 60°C. Nach einigen Monaten hat dann der natürliche Zersetzungsprozess keine Energie mehr und das übrig gebliebene Grüngut kann als Humus verwendet werden. Hier gilt es allerdings zu bedenken, dass nur relativ kleine Mengen zur Verbreitung genutzt werden können.
Ein weiterer Vorschlag kam von Stefan Maier, der sich mit dem System eines österreichischen Herstellers befasst hat und dieses kurz vorstellte. Dabei handelt es sich um eine Container-Lösung, die relativ platzsparend und schnell aufgebaut werden kann. Ein Container ist komplett mit Technik und Steuerung der Anlage ausgestattet. Dazu ergänzend können zwischen 3 und 15 Container mit einem Arbeitsvolumen von 45 m³ hinzugefügt werden. Diese werden dann mit dem Grüngut befüllt. Hier könnte zusätzlich neben dem Grünschnitt auch Hecken- und Grasschnitt, Laub, Mist, Bio-Müll etc. mit eingebracht werden. Die Container werden dann unter Sauerstoffabschluss verschlossen und das Gas das sich bildet, wird dann abgesaugt und entweder einem Gasnetz zugeführt oder vor Ort in die thermische Verwertung (Nahwärme) oder zu Strom umgewandelt. Verarbeitende Mengen in der Größenordnung von 500 Tonnen pro Jahr seien laut Hersteller kein Problem.
Der Vorsitzende werde sich mit diesem Thema weiter befassen und mit der herstellenden Firma Kontakt aufnehmen, um sich so eine Anlage auch mal im Betrieb anschauen zu können. Zudem gilt es in Erfahrung zu bringen, welche Rohstoffe in welcher Mischung und in welchem Zustand zur Verfügung stehen müssen.
Nachdem viele Punkte angesprochen worden waren, ging es auf die Flächen. Die Bewirtschafter haben auch in diesem Jahr wieder hervorragende Arbeit geleistet. Damit gilt der Dank allen, egal ob Privatmann oder Unternehmer, die sich für eine offene Landschaft einsetzen. Sie tragen einen wichtigen Teil für einen lebenswerten Ort bei und schützen gleichzeitig die Biodiversität der Flora und Fauna.
Ein besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf dem Zaunbau im Witticher Tal. Die Anwesenden zeigten sich beeindruckt von der Arbeitsleistung der Bevölkerung. Auch der Bewirtschafter, der mit seinen Tieren die Beweidung übernahm, sprach von einem sehr guten Verhältnis zwischen ihm und den Zaunbauern oder der Bevölkerung selbst. So eine Unterstützung habe er noch nirgends erlebt, sie sei beispiellos. Auch Bürgermeister Heinzelmann bedankte sich vor Ort für die geleistete Arbeit. In der Sitzung dankte Maier allen Helfern für die nicht selbstverständliche Arbeit. Ohne so eine motivierte Gruppe an Freiwilligen wären die nahezu 400 Arbeitsstunden nicht zu stemmen gewesen. Der Dank geht aber auch an die Bewohner vor Ort, die das Projekt ebenfalls unterstützten und mittrugen. Es sei nur daran erinnert, wie gut es um die Verpflegung der Arbeiter bestellt war. Dass das ganze Miteinander die ohnehin schon intakte Dorfgemeinschaft weiter ausbaute, war ein Beiwerk, das alle Helfenden schätzten.
Maier informierte noch über den aktuellen Stand und gab einen Ausblick für den kommenden Winter / nächstes Frühjahr. Es fand auf einem kleinen Teilstück der Abbau der Litzen statt, in weiteren Bereichen wurden alle 5 Litzen in den höchsten Isolator gehängt um dem vom Winterdienst ausgeworfenen Schnee nicht in die Quere zu kommen. Da es der erste Winter ist, werde man einfach auch Erfahrungen sammeln müssen und diese für die kommenden Jahre berücksichtigen. Im Frühjahr dürften die 4 Weiden dann ziemlich schnell einsatzbereit sein, was -je nach Aufwuchs- einen zeitigen Start der Weidesaison mit sich bringen wird. Für das Frühjahr sei geplant, weitere Flächen im Bereich Wüstenbach einzuzäunen. Hierzu laufen bereits die Vorbereitungen. Aktuell werde der Bedarf an Material vom Ortsvorsteher erfasst, damit Angebote eingeholt werden können. Zudem wurden die notwendigen Arbeitsstunden aufgelistet, die für das Freisägen der Zauntrasse notwendig sind.
Maier hofft wieder auf eine tatkräftige Mannschaft, die sich der Landschaftsoffenhaltung verschreibt. Jeder, der Interesse hat und sich anschließen möchte, darf sich gerne melden.

Zum Abschluss des TOP berichtet der Vorsitzende noch von einer Änderung bei der Bewirtschaftung der Flächen um das Witticher Kloster. Nachdem die Dorfheilgen leider nicht mehr für eine Bewirtschaftung gewonnen werden konnten, ist es geplant, die Wiesenfläche entlang des Weges Richtung Burgfelsenkapelle in die Beweidung zu nehmen. Dazu hat sich der Schäfer auf Nachfrage bereiterklärt. Zudem kommt noch die kleine Fläche gegenüber dem ehemaligen Klösterle hinzu, welche die letzten Jahre von der Sukzession befreit wurde. Da diese genannten Bereiche auch von der Entsorgung des Grüngutes ziemlich umfangreich sind, wurde hier die Beweidung vorgeschlagen. Positiver Nebeneffekt: Die jung aufwachsenden Hecken und Dornen werden gleich von den Tieren zurückgedrängt. Damit entfällt die bisherige aufwändige maschinelle Bearbeitung. Für die beiden anderen Wiesenflächen werde sich nichts ändern in der Art der Bewirtschaftung. Hier wird der Ortsvorsteher versuchen, einen Arbeitseinsatz mit freiwilligen Helfern durchzuführen, die dann gemeinsam die Flächen abräumen.

4. Vorstellung Konzept Katastrophenschutz

Ortsvorsteher Stefan Maier stellte seine Ausführungen zum Thema Katastrophenschutz vor, welche er in einem Konzept niedergeschrieben hat. Es sollen damit Grundlagen geschaffen werden, die im Katastrophenfall (Unwetter, Stromausfall etc.) einen geordneten ersten (innerhalb der ersten 24h) Handlungsablauf ermöglichen, um der Bevölkerung aber auch den Einsatzkräften bei der Bewältigung einer solcher Schadenslage etwas an die Hand zu geben. Vorab sei gesagt, dass es keinen hundertprozentigen Schutz gegeben kann, egal wie viel Arbeit und Geld man in dieses Thema investiert. Sich allerdings nicht mit dem Thema zu befassen, Schwachstellen nicht zu analysieren, keine Lösungsvorschläge aufzubereiten und kein Konzept/keine Strategie für den Ernstfall zu haben, wäre als durchaus blauäugig zu betrachten.
Das Ziel muss es sein, den Einwohnern unseres Ortes im Katastrophenfall eine Struktur zu geben:
Wo können sie sich hinwenden, welche Gebäude sind besetzt, welche Gebäude dienen als Anlaufstelle, was muss ich bspw. tun bei einer Sirenenalarmierung usw. Diese erste Fassung des Konzeptes stellt nur ein Bruchteil des Ganzen dar. Eine weitere Ausarbeitung ist auf jeden Fall erforderlich und wird auch weiter vorangetrieben. Doch für den Beginn von strukturellen Maßnahmen zur Krisenbewältigung muss in irgendeiner Form der Startschuss gesetzt werden um weiter voran zu kommen. Das Hauptaugenmerk in dieser ersten Fassung des Konzeptes liegt grob gesagt auf der Infrastruktur. Welche Gebäude sind im Katastrophenfall bspw. Anlaufstellen für die Bevölkerung und Rettungskräfte, welche sind notwendig, um eine solche Lage zu bewältigen. Hier werden zunächst die Feuerwehrhäuser genannt, das Rathaus, der Bauhof, die Turn-/Festhalle im Hauptort Schenkenzell und auch der Klostersaal in Wittichen. Die beiden letztgenannten Gebäude wären dann wichtig, wenn es eine größere Anzahl an Personen zum Unterbringen/Versorgen geben würde.
Ohne auf jedes kleine Detail einzugehen sei bei den genannten Gebäuden gesagt, dass es unabdingbar ist, dass dort eine funktionierende Stromversorgung vorliegt. Denn ohne Licht und (im Winter) Wärme ist eine Koordination eines Einsatzes unmöglich. Als Vorschlag wurde im Konzept genannt, dass diese Gebäude mit einer Einspeisesteckdose versehen werden. Soll heißen, sie können im Einsatzfall von außen mit einem Stromerzeuger „eingesteckt“ werden, die gebäudeübliche Beleuchtung, Heizung etc. ist somit intakt. Dass es bei großen Energieverbrauchern (Durchlauferhitzer etc.) Einschränkungen geben wird, dürfte klar sein. Die Aggregate können nicht alle Leistungsbereiche abdecken. Die Kosten sind hier mit ca. 500€ je Gebäude durchaus überschaubar.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Bereitstellen von Kraftstoffen. Es sollte nicht immer davon ausgegangen werden, dass Tankstellen in der Umgebung ohne weiteres angefahren werden können bzw. diese zur Abgabe von Kraftstoff in der Lage sind. Ohne Kraftstoff ist weder der Betrieb von (Einsatz-) Fahrzeugen noch von Stromerzeugern, Tragkraftspritzen etc. möglich. Deshalb wird die Erhöhung des Dieselvorrates um 1000 Liter (weiteres Dieselfass auf dem Bauhof) und die Erhöhung von Kraftstoffvorräten für Stromerzeuger, Tragkraftspritze etc. (Gefahrgutdepot für maximal 800 Liter Kraftstoff) im Konzept ausgeführt und empfohlen. Die Kosten hierfür liegen bei etwa 5000€. Die Erhöhung des Kraftstoffvorrates könnte auch bspw. bei größeren Schadenfeuern einen unterstützenden Vorteil bringen.
Um die Gebäude mit Strom zu versorgen, wurde auch darauf eingegangen, die Anschaffung von Stromerzeugern zu prüfen. Das Benutzen von fahrzeugseitig mitgeführten Aggregaten der Feuerwehr wird nicht befürwortet, da diese an der Einsatzstelle vor Ort oft benötigt werden. Eine Anschaffung werde mit ca. 4000€/Stück veranschlagt. Zuvor gelte es jedoch noch, den Stromverbrauch der Gebäude zu ermitteln. Die Stromerzeuger könnten dann auch über das Jahr hinweg Verwendung finden.
Der Ortschaftsrat nahm das Konzept zur Kenntnis, dem Gemeinderat wurde es bereits in der Klausurtagung im Oktober vorgestellt.

5. Vorstellung Konzept Straßenunterhaltung

In einem weiteren Konzept stellte Ortsvorsteher Maier ein Papier zum Thema Straßenunterhaltung und Sanierung vor. In diesem sollen aktuelle Problemstellungen aufgegriffen und Lösungsvorschläge gemacht werden. Zudem sind mögliche Anschaffungen für die Zukunft mit enthalten. Das Thema Straßensanierung (einschließlich Brücken) und Unterhaltung hält für so eine kleine Gemeinde wie Schenkenzell jährlich immer wieder finanzielle Herausforderungen bereit. Wie im Schwarzwald oft üblich, ist aufgrund der ländlichen Struktur ein umfangreiches Straßennetz im Ort vorzufinden. Gerade Zufahrten im Außenbereich dienen oft nur für ein oder wenige Häuser. Zusammen kommt die Gemeinde somit auf gut 40 Kilometer Straße und mehrere dutzend Brücken, die vom Unterhaltungsaufwand beträchtlich sind.
Selbst bei bester finanzieller Ausstattung des Haushaltes wäre es nicht machbar, durch Neubau oder grundlegende Sanierung die Straßen und Brücken in einem guten bis sehr guten Zustand zu halten.
Dieses Konzept soll dazu dienen, dass Schadstellen frühzeitig erkannt und behoben werden können, neue Verfahren zur Sanierung eingebracht werden, die die aktuellen Zustände stabilisieren und bestenfalls die Haltbarkeit verbessern. So soll erreicht werden, dass Sanierungen längerfristig geplant werden können. Auch im Bereich der Straßenunterhaltung, also der regelmäßigen Pflege an den Straßen und Brücken soll gearbeitet werden.
Im Konzept werden einige Bereiche angesprochen und auch Lösungen vorgeschlagen, die Auflistung ist hier nicht abschließend. Das Thema Entwässerung wird als erstes aufgeführt. Durch regelmäßige Kontrolle von Gräben und Schächten kann ein Schaden am Straßenkörper verhindert werden. Zudem verringert sich im Winter die Gefahr der Glatteisbildung, was der Verkehrssicherheit förderlich ist. Auch der Bewuchs entlang der Straßen wird thematisiert. Gerade im Herbst wird durch abfallendes Laub der Abfluss verschlechtert oder gar verhindert, Gräben und Schächte setzen sich zu.
Ein weiterer Punkt ist das Aufbrechen der Fahrbahndecke, sei es durch Setzungen, Belastung durch Fahrzeuge oder fehlende Oberflächenbehandlung. Auch Schlaglöcher und Setzungen generell werden im Konzept mit angesprochen. Als Lösungsvorschläge werden unter anderem eingebracht, dass der Straßenentwässerung wieder mehr Bedeutung geschenkt werden sollte. Auch der Einsatz von Maschinen die die Entwässerung ermöglichen sollte geprüft werden, da mit rein körperlicher Arbeit die Belastung zu umfangreich ist. Eine regelmäßige Rücknahme des Bewuchses kann in einigen Fällen dem Zustand und Lebensdauer der Straßen zuträglich sein. Beim Thema Schlaglöcher und Setzungen wird ein sogenanntes Thermofass als Vorschlag eingebracht. Dieses lässt zu, Schadstellen mit Heißasphalt zu reparieren. Bislang wurde durch den Bauhof viel mit Kaltasphalt repariert. Hier liegt jedoch der Preis, bezogen auf eine Tonne, etwa 10mal so hoch. Zudem ist die Verarbeitung von Heißasphalt, auch in Bezug auf Haltbarkeit, eine bessere. Das nach wie vor für einzelnen kleineren Schadstellen Kaltasphalt benötigt wird, steht außer Frage. Beim Thema Rissbeseitigung bzw. Versiegelung von Straßen sieht das Konzept eine Oberflächenbehandlung mit Bitumen und Splitt vor. Das Verfahren, so der Vorsitzende, habe sich aus seiner Sicht auf der L405 zwischen Schenkenzell und Vortal bewährt. Zudem sei es mit diesem Verfahren möglich, Gebäudezufahrten mit äußerst wenig Verkehr länger in Betrieb zu halten und die Langlebigkeit zu fördern. Ein Vor-Ort-Termin mit einem Fachunternehmen stehe im November an. Dann können auch konkrete Kosten vorgelegt werden.
Im Bereich Straßenreinigung wird eine Anbaukehrmaschine an den Unimog vorgeschlagen. Mit dieser sei es möglich, auch nach Starkregenereignissen zum Beispiel, die Fahrbahn wieder zu reinigen. Zudem könnten regelmäßig anfallende Verschmutzungen bspw. durch Bewuchs und Laubabfall beseitigt werden, was einen deutlich besseren Ablauf des Wassers zur Folge hätte.

Das Konzept schlägt auch die Überprüfung der vorhandenen Ausstattung des Bauhofes vor. Sollte zur Straßenunterhaltung und eigenständigen Sanierung weiteres Equipment benötigt werden, ist dies in den Haushalt aufzunehmen.
Für die aktuellen Vorschläge des Thermofasses auf den Unimog und die Anbaukehrmaschine werden jeweils Kosten von ca. 10000€ im Konzept veranschlagt. In den ersten Haushaltsberatungen war das Teerfass, sowie eine neue Rüttelplatte für den Bauhof bereits Thema.

6. Jahresrechnung 2021

Der Vorsitzende stellte kurz die Jahresrechnung 2021 vor, nachdem der Gemeinderat diese bereits verabschiedet hatte. Maier dankte Frau Augsburger und Frau Mäntele von der Verwaltung für das Zusammenstellen der Zahlen und Diagramme, was nach kurzer Vorstellung vom Ortschaftsrat zur Kenntnis genommen wurde.

7. 50 Jahre Kreisreform 2024 – Ausblick

Im Jahr 1974 fand eine umfassende Kreisreform in Baden – Württemberg statt. Dies gibt nun den Anlass, dass sich die Zusammenlegung von Kaltbrunn zu Schenkenzell zum 50. Mal jährt. Damit in der Bevölkerung dies soweit publik gemacht wird, wurde dieser TOP in die öffentliche Sitzung mit aufgenommen. Ebenfalls nächstes Jahr steht das 700-jährige Jubiläum des Kloster Wittichen an. Da der übriggebliebene Teil des Klosters samt Kirche für unseren Ort ein fester und wichtiger Bestandteil ist, soll auch dieses Ereignis mit in die Jahresplanung einfließen. Um sich mit der Kirche abzustimmen, wurde bereits durch den Vorsitzenden um einen gemeinsamen Termin gebeten, um sich besser abstimmen zu können und evtl. die ein oder andere Veranstaltung gemeinsam durchführen zu können. Aufgrund unserer Gemeindegröße und den damit verbundenem personellen Aufwand, Festivitäten oder Veranstaltungen durchführen zu können, soll alles im machbaren Rahmen gestaltet werden. Nichts zu machen wäre jedoch aus Sicht des Vorsitzenden auf jeden Fall der falsche Weg. Nachfolgende Vorschläge wurden ins Gremium eingebracht:

  • Im ersten Quartal 2024 (nach der Fasnet) wäre eine Auftaktveranstaltung sinnvoll um darzustellen, was über das Jahr ansteht. Dazu ein Rückblick in und um die Jahre 1974 (Zahlen / Daten / Fakten), Sitzungsprotokolle, Bilder (sie könnten den Wandel über die Jahrzehnte darstellen), „Zeitzeugen“, die den Prozess damals verfolgt und mitgestaltet haben, möglicherwiese eine kleine Diskussionsrunde, eine Ausstellung aus o.g. Material und evtl. auch ein Ausblick bzw. Wünsche aus der Bevölkerung.
  • Am 1. Mai Maibaumstellen in Kaltbrunn (einfach gehalten: Frühschoppen + Grillwurst + Getränke)
  • Von April bis Oktober einmal im Monat das Klostermuseum öffnen
  • Vor dem ersten Advent ein kleiner aber feiner Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz in Wittichen, mit dem Christbaum und der Atmosphäre des Klosters sicherlich eine schöne Veranstaltung
  • Eine Wanderroute ausweisen die Schenkenzell und Kaltbrunn verbindet
  • Ein gemeinsames Logo zum Festjahr mit den Wappen beider Ortsteile, einschließlich der Bedruckung von Gläser, Tassen etc.
  • Ein kleiner finanzieller Posten im Haushalt

Auch aus dem Gremium heraus kamen ebenfalls noch weitere Vorschläge:

  • Durchführung einer Sternwanderung (bspw. auf den Roßberg mit kleiner Bewirtung)
  • Treffen/Ausstellung historischer Fahrzeuge aus dem Gesamtort Schenkenzell (älter als Baujahr 1974) auf einem ausgewählten Platz, möglicherweise mit kleiner Bewirtung.
  • Etwas für die Kinder, bspw. eine Rallye mit einem besonders ausgewiesenen Wanderweg oder auch die Herstellung eines solchen.

Aufruf an die Bevölkerung:
Wer noch weitere Ideen hat, sich bei den o.g. Vorschlägen gerne miteinbringen sowie Bild- oder Textmaterial aus der Zeit zur Verfügung stellen würde, der darf sich gerne bei Ortsvorsteher Stefan Maier persönlich, telefonisch, per mail oder auch WhatsApp melden.
Auch persönliche Eindrücke, Erfahrungen oder Erlebnisse aus der Zeit der Eingemeindung sind gern gesehen und dürfen entweder berichtet oder selbst bei der Auftaktveranstaltung vorgetragen werden.

8. Bekanntgaben

Ortsvorsteher Maier gibt bekannt, dass der über das LEADER-Regionalbudget geförderte Häcksler zur Landschaftsoffenhaltung abgeholt wurde. Er wurde bereits ausgiebig bei ersten Maßnahmen benutzt. Für die offizielle Übergabe ist im November ein Termin angesetzt.

9. Verschiedenes, Wünsche und Anträge

  • Nachdem im Nachrichtenblatt zur Kandidatinnen- und Kandidatensuche für die Gemeinderatswahl im kommenden Jahr aufgerufen wurde, wies der Vorsitzende auch auf die Wahl des Ortschaftsrates im Juni 2024 hin. Es würde ihn freuen, wenn sich aus den Reihen der Bevölkerung wieder einige Kandidatinnen und Kandidaten finden würden, dies gilt für beide Gremien. Die Wichtigkeit des Ortschaftsrates stehe für ihn außer Frage. Der Umfang an Arbeit, der anstehe, verdeutliche dies ohne Zweifel. Auch wenn man zurückblicke, seien viele Projekte und Belange verwirklicht worden. Durch die vielschichtige Persönlichkeitsstruktur eines aus der Bürgerschaft gewählten Gremiums werden immer wieder Aufgaben, Problemstellungen und Handlungsfelder des täglichen Lebens in einem Ort sichtbar. Auch wissen die in dem Ort wohnenden Ratsmitglieder wo Handlungsbedarf besteht, sind die ersten Ansprechpartner für die Bevölkerung und können lösungsorientiert ihre Vorschläge mit einbringen. Wer sich für die anstehende Kommunalwahl ein Engagement vorstellen könnte, Fragen zur Arbeit im Gremium bzw. in den Gremien hat, darf sich gerne an jedes Ratsmitglied wenden.
  • Wann das ehem. Klösterle in Wittichen wieder mit Geflüchteten belegt wird, kann mit aktuellem Stand nicht gesagt werden. Es hängt davon ab, wie sich die Zuwanderung in nächster Zeit gestaltet. Wenn seitens des Landratsamtes Bedarf besteht, kann eine Belegung von heute auf morgen stattfinden.
  • Die Planungen für die Felssicherungen am Burgfelsen sind nach einer aktuellen Rücksprache mit dem Landratsamt am Laufen. Ein genauer Termin kann nicht gesagt werden. Sobald hier weitere Informationen bekannt sind, wird selbstverständlich nachberichtet.
  • Der Wanderweg zum Burgfelsenkapelle wurde so gut es ging mit einem Minibagger gerichtet. Der Abschnitt vom Kapelle nach Kaltbrunn ist nicht vergessen und wird zu einem späteren Zeitpunkt angegangen.
  • Der Wendeplatz in Wittichen wird in nächster Zeit mit Schotter aufgefüllt, damit er wieder in vollem Umfang nutzbar ist.

gez.
Stefan Maier
-Ortsvorsteher-

 

 

 

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