Der erste Weinachtsbaum bei der Ruine Schenkenburg

Ihre Idee, das Wahrzeichen Schenkenzells, die Ruine Schenkenburg in weihnachtlichem Glanz erstrahlen zu lassen, machte die Bändeleszunft war. Am ersten Advent leuchtet von dort der erste Weihnachtsbaum.

Mit Schmuck kennt sich die Bändeleszunft in Schenkenzell aus – mit Fasnetsschmuck. Ihre Mitglieder hängen seit 15 Jahren den Narrenhimmel über die Schenkenzeller Straßen. Jedes Jahr kümmern sich die zehn Männer immer professioneller um die bunten Bändele.
Zehn ist die in der Satzung festgelegte Mitgliederzahl – scheidet eines aus, rückt der erste männliche Nachkomme nach. Frauen gibt es keine in dieser ‚homogen‘ Zunft. Die konnte man für das Geschäft am ersten Adventssonntag auch nicht brauchen, denn da waren starke Männerschultern gefragt.

Das Projekt ‚Ruine Schenkenburg in weihnachtlichem Lichterglanz‘ startete um 13.00 Uhr. Da ratterte an der Wassertretstelle die Motorsäge. Ein rund vier Meter hoher Christbaum fiel und wurde verladen. Mit dem Hänger am Auto zogen die Bändeles ihren Baum bis in den Halsgraben an der Ruine Schenkenburg, schulterten das ‚Bäumchen‘ und wuchteten es die Treppen und den steilen Fußweg am Pavillion vorbei bis zum höchsten Platz beim Palas. Dort verankerten sie eine Bodenhülse, die etwa einen Meter über die Erde ragte. Der Plan war, das ‚Stämmchen‘ einfach in die Vorrichtung gleiten zu lassen.

Doch das stellte sich für ungeübte XXL-Baumaufsteller als nicht ganz einfach heraus. Mit viel Kraftauwand, Zielwasser, Leitern und Astgabelstangen klappte das Vorhaben schließlich doch noch.
Die neuen vereinseigenen Lichterketten verlegten die Bändeles vom Stromkasten, der zwei Etagen tiefer im Zwinger der Burg steht, hinauf zum Pavillion und weiter um den ersten Schenkenzeller Christbaum auf der Burgruine.

Nun strahlt weihnachtlicher Glanz von dort das Kinzigtal auf- und abwärts.

Von Martina Baumgartner (OT 03.12.2014)