Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr vom 21.11.2024

„Die emissionsfreien Züge sind ein echter Gewinn für die Region: Sie bieten mehr Komfort, senken den Lärm und tragen aktiv zum Klimaschutz bei. Mit der neuen Fahrzeugflotte für die Ortenau und jetzt auch auf der Strecke nach Freudenstadt zeigen wir, dass klimafreundliche Mobilität nicht nur ein Ziel ist, sondern mit Innovation schnell Realität werden kann“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann.


Zum Einsatz kommen neue Batterietriebwagen des Typs Mireo Plus B von Siemens Mobility, die bereits auf dem Abschnitt Offenburg-Hausach und im restlichen Ortenau-Netz verkehren. Nach den ersten Einsatzmonaten der neuen Akku-Fahrzeuge in der Ortenau und den gewonnenen Praxiserfahrungen zeigte sich im Sommer 2024, dass diese die topografisch anspruchsvolle Kinzigtalbahn von Hausach nach Freudenstadt und zurück ohne Zwischenaufladung fahren können. Damit ergab sich die Möglichkeit, die Kinzigtalbahn kurzfristig komplett auf elektrischen Betrieb umstellen zu können.

Der SWEG gelang es, innerhalb weniger Wochen das bereits fertig geplante KinzigtalBetriebskonzept und die Personaleinsätze für den Fahrplan 2025 von den bisherigen Dieseltriebwagen auf die Mireo-Züge umzustellen. „Mit dem Einsatz der neuen Batterietriebwagen auf der Kinzigtalbahn zeigt Baden-Württemberg einmal mehr, wie moderner Zugverkehr geht. Ich danke den Beschäftigten der SWEG für ihr großes Engagement und ihre Agilität, die eine so rasche Umstellung von Diesel- auf Elektrotriebwagen überhaupt erst möglich gemacht haben“, sagte Hermann.

Umstieg entfällt

Mit Wiederaufnahme der umsteigefreien Bahnverbindung erhalten ein Großteil der an der Strecke liegenden Städte und Gemeinden in den Landkreisen Freudenstadt, Rottweil und im Ortenaukreis ihre Direktverbindung nach Freudenstadt bzw. Offenburg zurück. Der bisherige Umstieg in Hausach entfällt. Davon profitieren die Menschen entlang der gesamten Strecke.

Benötigte Weiche fehlt noch

Die neuen Fahrzeuge benötigen mehr Zeit am Halt als die bisher eingesetzten Dieseltriebwagen, da sie mit ausfahrbaren Trittstufen und einem längeren Türschließvorgang die Vorgaben an die Barrierefreiheit erfüllen. Zur vollständigen Umsetzung des Betriebskonzepts ist zudem eine zusätzliche Weiche am Hauptbahnhof in Freudenstadt nötig. Die DB InfraGO, das zuständige Eisenbahninfrastrukturunternehmen, beabsichtigte, diese Weiche noch dieses Jahr einzubauen. Der Einbau der Weiche wird allerdings voraussichtlich erst zum Fahrplanwechsel 2026/2027 erfolgt sein. Die Verzögerung des Einbaus der Weiche führt dazu, dass der eigentlich geplante Fahrplan nicht stabil zu fahren wäre.

Busersatz für Ausfälle gewährleistet

Um die durchgehende Verbindung zuverlässig wiederherzustellen, mussten deshalb vorübergehend Fahrtzeiten durch Haltausfälle reduziert werden. Bis zum Einbau der Weiche ist es daher nicht möglich, die Halte Loßburg-Rodt und Schenkenzell ab 8:30 Uhr zu bedienen. Züge vor 8:30 Uhr, wochentags der Schülerzug um 12:20 Uhr ab Freudenstadt in Richtung Offenburg und täglich die letzten Abfahrten je Richtung sind hiervon nicht betroffen. Die beiden Stationen wurden gewählt, da an ihnen die geringste Fahrgastnachfrage zu verzeichnen ist. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird während der gesamten Dauer bereitgestellt und vom Land Baden-Württemberg finanziert.

„Die Verzögerung beim Einbau der Weiche in Freudenstadt bedauere ich sehr, doch wir arbeiten gemeinsam mit allen Beteiligten daran, die Auswirkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Die temporären Einschränkungen mit dem Wegfall der Halte in Loßburg-Rodt und Schenkenzell sind leider unvermeidbar, aber wir sorgen mit einem Ersatzverkehr dafür, dass auch diese Stationen weiterhin angebunden bleiben“, so Hermann. Die detaillierten Fahrpläne befinden sich aktuell in der letzten Abstimmung.